Die Abenteuer der Pippi
Das kinder.musical.theater Storchen inszeniert den Kinderbuchklassiker auf Mundart
Das stärkste Mädchen der Welt ist zurück: Mit Schalk, Gesang und vielen Abenteuern. Bei der Neuinszenierung von Bettina Kaegi und ihrer Tochter Katja Bühler bleibt kein Auge trocken. Die Kinder sind textsicher und überzeugen mit ihren darstellerischen Leistungen.
Storchen Kaum springt das Mädchen mit den orangefarbenen abstehenden Zöpfen durch die Reihen des kinder.musical.theater Storchen, wähnt man sich in seine Kindheit versetzt. Wenn dann Pippi ihre rechnerischen Fähigkeiten im Ohrwurm darbietet und ihr schelmisches Grinsen aufsetzt, hat sie auch das letzte Herzen im Saal für sich gewonnen. Das stärkste Mädchen der Welt, gespielt von Josianne Schär, überzeugt mit viel Wortwitz, Textsicherheit und Charme. Nach wenigen Augenblicken vergisst das sachkundige Publikum, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler selbst noch Kinder sind. Kein Stocken, keine Unsicherheit und auch die Pointen kommen punktgenau: Keines der Kinder hat während des rund 75-minütigen Stücks einen erkennbaren Hänger. Die Eigenheiten der Charaktere werden ebenso herausgeschält wie ihr Humor. Auch wenn alle Kinder eine tadellose schauspielerische Leistung abrufen, schwingt Pippis Darbietung oben aus. Gekonnt und mit einer Leichtigkeit, die erfahrene Bühnenkünstler staunen lässt, spielt Josianne Schär das ausgeflippte, freche, aber auch witzige und liebenswürdige Mädchen aus Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker.
Zwei mal drei macht vier
Pippi Langstrumpf hat sich mit ihrem Affen «Herr Nilsson» und ihrem Pferd «Kleiner Onkel» in der Villa Kunterbunt gut eingelebt. Schnell knüpft sie mit den Nachbarkindern Thommy (Elia Andrea Cefeda) und Annika (Aurelia Byrne) Kontakt und die drei erleben manches Abenteuer. Pippi wehrt sich nicht nur dagegen, ins Kinderheim zu Frau Prysselius gesteckt zu werden, sondern auch gegen Diebe, die es auf ihren Goldschatz abgesehen haben. Auf dem Jahrmarkt bezwingt sie den starken «Kurt ohni Gurt» und sorgt mit ihrer unkonventionellen Art in der Schule für Furore. Auch Efraim Langstrumpf (Kurt Wettstein) fehlt nicht in der Inszenierung, bei der erstmals Katja Bühler, die Tochter von Regisseurin Bettina Kaegi, federführend war und eigens eine Mundart-Version geschrieben hat. Dass im Stück weniger gesungen wird wie auch schon, hat keine negativen Auswirkungen. Die Abfolge der einzelnen Szenen ist temporeich und kurzweilig und mit zweimal eine gute 35 Minuten Spielzeit wird die Aufmerksamkeitsspanne der jungen Besucherinnen und Besucher nicht strapaziert.
Das Stück wird mit Ausnahme der St.Galler Frühlingsferien immer samstags um 17 Uhr und sonntags um 15 Uhr aufgeführt. Weitere Informationen zu den Spieldaten und zum Vorverkauf sind auf der Webseite www.storchen.theater zu finden.
bs
Tickets erhalten Sie wie immer unter:
kurt.wettstein@storchen.theater / 076 585 09 27